Antrag für die Sitzung des Haupt-, Finanz- und Beteiligungsausschusses am 23. März 2017
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,
die Fraktionen bzw. Gruppen von SPD, GRÜNE, FDP und WiR stellen für die Sitzung des Haupt-, Finanz- und Beteiligungsausschusses am 23. März 2017 folgenden Antrag.
Die Verwaltung wird beauftragt, potenzielle Flächen für den Wohnungsbau anhand der Kriterien
– Eigentumsverhältnisse und Verfügbarkeit,
– Stand der Bauleitplanung,
– Erschließung und Verkehrsanbindung der Flächen,
– Kostenrisiko seitens der Stadt Remscheid,
– Potenzial der Vermarktung,
– Vorrang für den Innenbereich
zu bewerten und damit deren Entwicklung vorzubereiten.
Begründung:
Die Stadt Remscheid benötigt attraktive Wohnangebote, um die Abwanderungen zu vermindern und die Zahl der Zuzüge zu erhöhen. Zwischen den Wachstumsregionen Düsseldorf und Köln/Bonn ergeben sich zusätzliche Chancen für Remscheid, wenn es gelingt, qualitativ hochwertige, nachfragegerechte Wohnangebote zu erhalten und zu schaffen.
Bereits das Regionale Positionspapier Wohnen und das Handlungsprogramm Wohnen beschreiben die Notwendigkeit, das Wohnungsangebot zu verbessern. Dabei sollten besonders die Potenziale der Innenentwicklung im Sinne der Flächenersparnis und der Stärkung zukunftsfähiger Zentren in den Blick genommen werden. Wie auch hinsichtlich anderer Nutzungen bestehen bei Neuausweisungen zudem Einschränkungen aufgrund der topografischen und naturräumlichen Verhältnisse, aus denen sich höhere Aufwendungen ergeben können. Die Attraktivierung oder Nutzung leerstehender Immobilien, Baulücken und Brachflächen geht der Außenentwicklung daher vor.
Neben der Nutzung bestehender Immobilien und Bauflächen ist es jedoch außerdem sinnvoll, Flächen für den Wohnungsbau neu zu erschließen, um den Bestand qualitativ gezielt zu ergänzen und auf diese Weise ein zielgruppen- und damit marktgerechtes Angebot zu schaffen. Das Wohnungsangebot ist insgesamt quantitativ ausreichend, doch besteht in einzelnen Marktsegmenten gleichwohl der Bedarf an zusätzlichem Neubau. Dies betrifft die Entwicklung von Wohnbauflächen für höherwertige Mietwohnungen, Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser. Die erfolgreiche Vermarktung der Bauflächen auf dem Gebiet des ehemaligen Krankenhauses in Lennep zeigt beispielsweise, dass eine entsprechende Nachfrage besteht. Von Leerständen sind fast ausschließlich Mehrfamilienhäuser betroffen, so dass mit diesen Flächen nicht die Nachfrage nach preisgünstigem Eigenheimbau befriedigt werden kann. Gleichzeitig besteht in den Leerständen vielfach ein hoher Sanierungsbedarf, und die betreffenden Wohnungen verfügen über keine marktgerechten Zuschnitte. Aus diesen Gründen bestehen auch Angebotsdefizite im Bereich des sozialen Wohnungsbaus, was sich dadurch verstärkt, dass der Anteil der wohnungssuchenden Haushalte wie auch die Belegungsquote bei preisgebundenem Wohnraum in Remscheid über dem Landesdurchschnitt liegt, obwohl rein zahlenmäßig ausreichender Wohnraum vorhanden ist. SPD, GRÜNE, FDP und WiR wollen mit ihrem Antrag den Anstoß leisten, die Entwicklung des Wohnungsbaus in Remscheid wieder aufzunehmen und damit die Stadt als Standort zum Leben, Arbeiten und Wohnen zu stärken.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Sven Wolf
Fraktionsvorsitzender
gez.
Beatrice Schlieper
Fraktionssprecherin
gez.
Wolf Lüttinger
Vorsitzender Ratsgruppe
gez.
Waltraud Bodenstedt
Vorsitzende Ratsgruppe
Antrag: Entwicklung von Wohnbauflächen beschleunigen
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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