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Anbindung des Bahnhofs Güldenwerth mit dem neuen Direktzug verbessern statt das Bahnangebot verschlechtern

Anfrage für die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Mobilität am 24. März 2022

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir bitten um Beantwortung der folgenden Fragen zur Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Mobilität am 24. März 2022:

Aus welchen Gründen wird der Haltepunkt Remscheid-Güldenwerth nicht von dem künftigen Direktzug nach Düsseldorf, dem Regionalexpress (RE) 47, bedient?

Welche Verstärkerfahrten auf den Linien S 1 und S 7 sollen morgens und nachmittags künftig entfallen?

Wird sich die Stadt Remscheid für eine Anbindung des Haltepunktes Remscheid-Güldenwerth an die Linie des RE 47 einsetzen?

Begründung:

Bislang stellt die Linie S 7 für die Stadt Remscheid die einzige Anbindung an den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) dar. Fahrgäste, die nach Düsseldorf reisen, müssen zwingend in Solingen umsteigen. Nur am Haltepunkt Remscheid-Lüttringhausen bestehen mit der Anbindung an den RE 4 und den RE 13 (ab Wuppertal-Oberbarmen) zwei weitere gleichwertige Verbindungen nach Düsseldorf.

Der Umstieg in Solingen Hauptbahnhof von der S 7 in die S 1 in Richtung Düsseldorf ist der Haltepunkt mit dem höchsten Umstiegsaufkommen im gesamten VRR-Gebiet. Die Notwendigkeit, in Solingen umzusteigen, beeinträchtigt nicht nur den Komfort, sondern bietet für die Fahrgäste eine Sollbruchstelle auf ihrem Weg, wenn aufgrund von Verspätungen der Anschluss nicht erreicht werden kann. Diese Situation beeinträchtigt die Attraktivität der Bahnverbindung von Remscheid nach Düsseldorf erheblich. Lediglich am Morgen und am Nachmittag bestehen für den Berufspendelverkehr einzelne durchgehende Verstärkerfahrten. Die Stadt Remscheid setzt sich daher bereits seit langen Jahren für eine durchgehende Bahnverbindung von Remscheid nach Düsseldorf ein. Nunmehr scheint zum Fahrplanwechsel 2022/2023 mit dem RE 47 eine stündliche neue Direktverbindung zwischen Remscheid und Düsseldorf eingerichtet zu werden.

Nach Medienberichten werden durch den RE 47 in Remscheid die Haltepunkte Remscheid-Lennep und Remscheid Hauptbahnhof angefahren. Der Haltepunkt Remscheid-Güldenwerth soll danach von dem Direktzug nicht bedient werden. Mit dem Einsatz des RE 47 würde nicht nur der Umstieg in Solingen entfallen, sondern durch den Wegfall von Halten kann die Fahrzeit zwischen Remscheid-Lennep und Düsseldorf Hauptbahnhof um zehn Minuten verkürzt werden.

Die fehlende Anbindung des Güldenwerther Bahnhofs ist nicht ohne Weiteres verständlich. Die RE 47 dürfte insbesondere für Remscheid und die Solinger Ortsteile, die vor dem Solinger Hauptbahnhof liegen, interessant sein, da für diese Fahrgäste der Umstieg entfällt, während die Fahrgäste, die ab Solingen Hauptbahnhof in Richtung Düsseldorf reisen, bereits jetzt nicht umsteigen müssen. Aus welchen Gründen also ausgerechnet in Remscheid ein Haltepunkt nicht angefahren wird und damit der gesamte Remscheider Westen und auch Fahrgäste vom Hasten und Teilen der Innenstadt von dem RE 47 abgekoppelt werden, ist nicht nachvollziehbar. So werden die beiden Haltepunkte Solingen-Grünewald und Solingen-Mitte beispielsweise angefahren, obwohl diese nur einige hundert Meter auseinanderliegen.

Soweit die eingesparte Fahrzeit der Grund für das Auslassen einiger Haltepunkte ist, erscheint es uns angebracht, auf diesen Vorteil zu verzichten, um stattdessen auch Remscheid-Güldenwerth an die neue Linie anzubinden. Die Attraktion der neuen Verbindung besteht schließlich in erster Linie nicht in der eingesparten Fahrzeit, sondern in dem Wegfall des Umstiegs im Solinger Hauptbahnhof.

Nach den Medienberichten über den RE 47 sollen zudem Verstärkerfahrten auf den Linien S 1 und S 7 wegfallen. Bislang bestehen zwei Verstärkerfahrten zwischen 8 und 9 Uhr (Remscheid-Lennep – Düsseldorf Hbf) und zwei Verstärkerfahrten zwischen 16 und 18 Uhr (Düsseldorf Hbf – Remscheid-Lennep) auf dieser Strecke. Der Bahnhof Güldenwerth würde also nicht nur von dem neuen Angebot des RE 47 ausgeschlossen, sondern das Bahnangebot verschlechterte sich sogar gegenüber dem gegenwärtigen Zustand. Mit Blick auf das Ziel, die Mobilität mit Bus und Bahn attraktiver zu gestalten und mehr Menschen zu einem Umstieg auf den ÖPNV und den SPNV zu bewegen, ist es nicht nachvollziehbar, wenn sich für den Remscheider Westen, den Hasten und Teile der Innenstadt das Bahnangebot verschlechtert.

Wenn keine weiteren Haltepunkte in Remscheid angefahren werden sollen, so wird dies wohl auch Folgen für den künftigen Haltepunkt Remscheid-Honsberg haben. Die bauliche Umsetzung soll ab dem Jahr 2026 erfolgen. Noch vor Abschluss der Planungen ist möglicherweise klar, dass dieser neue Haltepunkt nicht an den RE 47 angeschlossen werden kann und damit der Hauptbahnhof selbst für den Honsberg der attraktivere Ein- und Ausstieg vieler Fahrgäste bleiben wird.

Mit freundlichen Grüßen

gez.

Sven Chudzinski                                                                                             Fraktionsvorsitzender                                 

gez.      

Philipp Wallutat
Sprecher im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Mobilität

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