Antrag für die Sitzung des Ausschusses für Schule am 8. November 2017, die Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 15. November 2017 und die Sitzung des Haupt-, Finanz- und Beteiligungsausschusses am 16. November 2017
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,
wir stellen für die Sitzung des Ausschusses für Schule am 8. November 2017, die Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 15. November 2017 und die Sitzung des Haupt-, Finanz- und Beteiligungsausschusses am 16. November 2017 folgenden Antrag.
Die Verwaltung wird beauftragt, die Spielflächenplanung zu aktualisieren und dabei insbesondere die demographische Entwicklung in den Einzugsgebieten der Spielflächen, den Spielflächenbedarf (einschließlich der Nutzung der Schulhöfe als Spielfläche) auf Ebene der Stadtbezirke und die derzeitige Finanzausstattung einzubeziehen.
Begründung
Spielen ist ein Teil der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Im Spiel erwerben sie Kompetenzen und Erfahrungen. Eine Spielfläche fördert die Bewegung und bietet Raum für Begegnungen. Das Ziel der Stadt Remscheid muss es unverändert sein, öffentlich zugängliche Spielmöglichkeiten für Kinder aller Altersgruppen in ausreichender Zahl und in erreichbarer Nähe zum Wohnort zu bieten und damit auch einen Beitrag zur Familienfreundlichkeit der Stadt zu leisten.
Die Spielflächenplanung aus dem Jahr 2015 weist eine Ungleichgewichtung innerhalb des Stadtgebiets aus. So ergibt sich für den Stadtbezirk Lennep ein Überhang an Spielflächen (einschließlich aller anrechenbarer Flächen) in Höhe von 22%, während für den Stadtbezirk Alt-Remscheid ein Defizit an Spielflächen in Höhe von 25% besteht.
Die Zahl der Spielplätze hat in den zehn Jahren bis 2015 auf nunmehr knapp 150 öffentliche Spielplätze zugenommen. Gleichzeitig ging die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner in Remscheid zurück. Im besonderen Maße schrumpfte dabei die Zahl der jungen Einwohnerinnen und Einwohner. So reduzierte sich die Altersgruppe, durch die Spielflächen genutzt werden, um rund 20%. In einigen Stadtteilen ging die Zahl der Kinder und Jugendlichen sogar um mehr als 50% zurück. Mit den jüngsten Geburtenzahlen verlangsamte sich der Rückgang der Zahl der Kinder und Jugendlichen.
Notwendige Instandsetzungen und Pflegearbeiten von Kinderspielplätzen können häufig nicht zeitnah durchgeführt werden. In der Folge müssen oftmals Spielgeräte abgebaut und/oder ganze Spielflächen aus Gründen der Verkehrssicherheit gesperrt werden. Mit den derzeit vorhandenen Mitteln kann rund alle zwei Jahre eine Spielfläche instandgesetzt werden. Es bedarf also eines Zeitraums von 280 Jahren, bis alle Spielflächen wenigstens einmal grundlegend instandgesetzt oder hergerichtet werden können.
Aus Sicht der antragstellenden Gruppierungen ist es sinnvoll, die derzeitige Spielflächenplanung unter den vorgenannten Frage- und Problemstellungen zu hinterfragen. So kann es etwa zielführend sein, sich auf großflächige Kinderspielplätze mit einer entsprechenden Ausstattung zu konzentrieren, um die Spielflächen attraktiver und die Unterhaltung der Plätze wirtschaftlicher gestalten zu können. Kleine Restflächen mögen unter diesem Gesichtspunkt eine weniger sinnvolle Option bieten.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Sven Wolf
Fraktionsvorsitzender
gez.
Beatrice Schlieper
Fraktionssprecherin
gez.
Wolf Lüttinger
Vorsitzender Ratsgruppe
gez.
Waltraud Bodenstedt
Sprecherin Ratsgruppe
Antrag: Kinderspielflächen zeitgemäß weiterentwickeln
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
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